04.07.2004, eb/Eberhard Basler
Landrat Georg Huber kam jetzt mit seinen Abteilungsleitern zur Besichtigung des Marktes Gars am Inn.
Am Vormittag stand die Erörterung aktueller Themen mit dem Bürgermeister und der Verwaltung sowohl zu den vom Staat übertragenen Aufgaben als auch zu den eigenen gemeindlichen Belangen sowie zur Zusammenarbeit von Kreis und Kommune auf dem Programm. Am Nachmittag gab es eine gemeinsame Diskussion mit Mitgliedern des Gemeinderates sowie die Besichtigung eines Betriebes in der Marktgemeinde.
Georg Otter präsentierte diesmal die Firma Zenz in Lengmoos, deren Maschinen aus der Land- und Forsttechnik in viele Länder Europas sowie nach Asien, Australien und Neuseeland geliefert werden. Gerade sein Betrieb, so Geschäftsführer Josef Zenz, habe sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder einem enormen wirtschaftlichen Wandel stellen müssen, sich dabei aber kreativ und innovativ konkurrenzfähig gehalten. Die Zenz-Landtechnik GmbH beschäftigt derzeit 25 Mitarbeiter, die vorwiegend in der unmittelbaren Umgebung beheimatet sind. Fünf davon sind Auszubildende, die die Berufe Landmaschinenmechaniker, Metallbauer, Lagerfachkraft und Bürokauffrau erlernen.
Den Schmied von Lengmoos gab es bereits seit 1520. Die Familie Zenz übernahm die Dorfschmiede dann 1857. Nach dem Zweiten Weltkrieg brachte der enorm wachsende Bedarf an Traktoren und Landmaschinen auf allen Bauernhöfen für Zenz eine lange Blütezeit als Anhängerhersteller sowie großer Landmaschinenhändler mit Repa-raturwerkstatt und Ersatzteillager.
Als Josef Zenz junior den Betrieb dann Ende der Achtziger Jahre von seinem Vater übernahm, hatten sich die Rahmen-bedingungen in der Landwirtschaft gewandelt, der Absatz an Maschinen ging zurück, repariert wurde immer öfter auf dem Hof. So setzte der Junior neben den weiter betriebenen Sparten Landtechnikverkauf, Werkstatt und Ersatzteillager ab 1989 ganz speziell auf den Maschinenbau: Zehn Jahre konstruierte und baute er zunächst mobile Sägewerke für eine weltweit agierende Vertriebsfirma.
1999 kam dann der ?bis dato wohl gewichtigste unternehmerische Coup?: Zum einen übernahm die Zenz Landtechnik GmbH den dänischen Frontladerhersteller ?Danchief?, dessen Werksvertreter für Bayern und Öster-reich man bereits gewesen war. Zum anderen stellt man nun seit fünf Jahren die große ?Wimmer-Blockbandsäge? her. Diese nutzt Rundholz gut aus und kann für den mobilen Einsatz robust und einfach oder für die stationäre Arbeit mit viel Steuerungstechnik oder sogar Kabine ausgestattet werden. Somit vereint Zenz jetzt Bau und Weltvertrieb von Sägewerken und Schlepper-Frontladern im eigenen Haus und kann auf die Wünsche der Kunden optimal eingehen.
Zenz betreibt übrigens für den eigenen Bedarf an Wärme- und Strom ein Blockheizkraftwerk, das allerdings eine große Investition für das Unternehmen war. Damit er vor allem im Frontladerbau mit großen Firmen konkurrieren kann, bezieht Josef Zenz Zulieferteile aus drei Ländern, stützt sich in Verwaltung und Vertrieb auf ganz wenige Mitarbeiter und die fünf Meister arbeiten zu einem hohen Prozentsatz in der Produktion mit.
Beim Frontladerbau musste er sich mit seinem Namen erst gegen die etablierte Konkurrenz durchsetzen. Inzwischen geht aber jeden Monat ein Container Frontlader nach Australien und Neuseeland, wo Zenz mit dem dortigen größten Traktorenimporteur zusammenarbeitet.
Landrat Georg Huber freute sich darüber, dass Gars mit der Firma Zenz einen florierenden und weltweit verkaufenden Produktionsbetrieb im Metallbau hat, der sichere Arbeitsplätze für die Region bietet.