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Räuberschützen seit 125 Jahren in der Dorfgemeinschaft aktiv

22.05.2003, eb/Eberhard Basler

Vier Tage lang feierten jetzt die Räuberschützen Mittergars anlässlich ihres 125-jährigen Vereinsjubiläums mit Standartenweihe ein großes, gut organisiertes Fest. Der auch im Rahmen der Dorferneuerung fein herausgeputzte Ort bekam Besuch aus der ganzen Region, und insgesamt hatte man auch mit dem Wetter noch einigermaßen Glück. Nach der Zeltdisco vor einer Woche und einem Stimmungsabend mit der Damen-Showband ?Isartaler Hexen? am Freitag folgte am Samstag das große Schülertreffen (wir berichteten). Hoch her ging es abends beim Tag der Vereine und der guten Nachbarschaft mit den ?Innsidern? und Einlagen von Wolfgang Hopf aus Aschau.
Am Sonntag trafen ab 8 Uhr bei sonnigem Wetter rund 50 Schützenvereine des Gaus Wasserburg-Haag auf dem Festgelände ein und wurden vom Jubelverein gebührend empfangen. Auch alle Ortsvereine sowie die Repräsentanten des Schützengaus, der Marktgemeinde Gars und des Landkreises Mühldorf nahmen an dem Hauptfesttag des Jubiläums teil. Die Blaskapelle Gars, die Trachten-blaskapelle Ramsau und die Kirchdorfer Blasmusik führten die drei Kirchenzüge zum Festgottesdienst an. Er fand in Konzelebration von Pfarrer Edmund Hipp und Geistlichem Rat Josef Stemmer auf einem schön gelegenen geschmückten Wiesengelände mit eigens gestaltetem Altarraum statt und wurde auch vom Mittergarser Kirchenchor unter der Leitung von Walther Prokop musikalisch gestaltet.
Anlässlich eines 125-jährigen Bestehens, so Pater Hipp, müsse man sich vergegenwärtigen, was ein Verein wie die Räuberschützen für das Gemeinde- und Ortsleben alles leiste: Was wäre ein Dorf ohne seine Vereine, die Ge-meinschaftssinn und Zusammenhalt förderten sowie durch Veranstaltungen und Aktivitäten das Heimatgefühl stärkten.
Hipp stellte in der Sprache des Schützensports fest: Mit vergänglichem irdischem Glück allein könne der Mensch nicht ?voll ins Schwarze treffen?, sondern ?ziele daneben?, verfehle also das eigentliche Lebensziel. ?Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben, ohne mich könnt ihr nichts erreichen!? heiße es in einem bekannten Gleichnis der Bibel. Also müsse im Mittelpunkt des Lebens stets die Verbindung zu Gott und er als Ziel stehen. Die Weihe der Standarte und der Fahnenbänder beinhalte den Wunsch, dass Gott mit seiner Gnade nahe sei und seinen Segen zur Vereinsarbeit gebe.
Nach der Weihe wurden die vielen Fahnenbänder mit Grußworten und Prologen übergeben, die Böllerschützen aus Thambach schossen Salut. Wegen des einsetzenden Regens zog man nach dem Festgottesdienst auf kurzem Weg zurück ins Zelt, allerdings klarte das Wetter später wieder auf.
Erster Bürgermeister Georg Otter, zugleich Schirmherr des Festes, überreichte für den Markt Gars eine von Hans Neumeier gemalte große Jubiläumsscheibe an die Räuberschützen. Die Gemeinde hat auch das Fahnen-Trauerband gestiftet. Otter machte dem Jubelverein ein ?Riesenkompliment? zu seinem Einsatz für den Schießsport und das Mittergarser und Garser Gemeinschaftsleben. Für den Juni kündigte er eine erneute Kandidatur vom Mittergars beim Wettbewerb ?Unser Dorf soll schöner werden und hat Zukunft? an, wo Mittergars im letzten Jahr Landkreissieger geworden war.
Landrat Georg Huber gratulierte den Räuberschützen herzlich und dankte ihnen besonders für den Erhalt und die Pflege der bayerischen Traditionen und des Brauchtums. Das sei besonders in einer Zeit der Globalisierung wichtig. Gauschützenmeister Helmut Wagner würdigte die Leistung der Mittergarser im Schützengau, freute sich über die be-sonders gelungene Standarte und überreichte zum Jubiläum einen gravierten Gau-Zinnteller sowie den großen Nagel des Deutschen Schützenbundes für die Fahnenstange.
Nach den zahlreichen Ehrungen übergab Schützenmeister Ludwig Huber allen Ehrengästen und Vereinen noch einen schönen Erinnerungsteller. Der Sonntag brachte dann am Abend noch Tanz und gemütliches Beisammensein bei Musik der ?Bayern Zwoa? sowie lebhafter Unterhaltung des Humoristen ?Erdäpfekraut? im gutgefüllten Zelt und auf dem Festplatz. Am gestrigen Montag gab es am Abend zum Festausklang unter anderem ein großes Kesselfleischessen sowie einem Mannschafts-Seilziehen mit einer ganzen Sau als erstem Preis. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die ?Grünthaler Musikanten ? Die bayerische Antwort?.

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