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Hochwasser im Griff

04.09.2001, kg/Karlheinz Günster

Aschau/Waldwinkel (kg) -- Als vorbeugende Maßnahme gegen Hochwasser wird derzeit im Steinbach bei Waldwinkel, Gemeinde Aschau, eine sogenannte Konsolidierungssperre gebaut. Hinter dem Begriff versteckt sich eine massive Steinmauer, die zusammen mit der Verbreiterung des Flussbettes die Fließgeschwindigkeit und damit die Gefahr von Hochwasser verringern soll.

Weniger in Waldwinkel, sondern im weiter entfernten, östlich gelegenen Aschau haben besonders wegen der Brücken Bürgermeister und Anwohner Bedenken bei Hochwasser. Seit längerer Zeit wurde der Zustand beobachtet, bis es in den vergangenen fünf Jahren konkrete Planungen gab, die zur Ausführung durch die Flussmeisterstelle in Wasserburg führten.

Zuständig ist dafür der Freistaat allerdings nur aus dem einen Grund, nämlich weil es sich dabei um einen Wildbach handelt, erklärte Flussmeister Herbert Rödig, sonst sei das in der Regel Sache der Gemeinden. Trotzdem gebe es bei Baukosten in Höhe von 120 000 Mark eine Beteiligung von Aschau in Höhe von 30 Prozent. Zwar sei es abgesehen davon oft so, dass der Grund von Anliegern bis zur jeweiligen Hälfte des Gewässers reiche, aber es sei nicht realistisch, dass von dort eine Kostenbeteiligung für Maßnahmen komme, so Herbert Rödig, deshalb sei das Wasserwirtschaftsamt sehr daran interessiert, Grund um Gewässer herum zu erwerben. Damit sei aber auch die Kontrolle der Gewässer Sache der Behörden und müsse von daher von der Allgemeinheit bezahlt werden.

Mit zu dieser Maßnahme in Waldwinkel gehört die Verbreiterung des Flussbettes, damit sich die Kräfte mehr verteilen und sich die ,,Schleppkraft`` verringere. Die hohen Geschwindigkeiten ergaben sich daraus, dass sich der Bach im Laufe der Zeit tief in einem schmalen Bett eingegraben hatte. Oft wurden vom Ufer Gehölze und weitere Steine mitgerissen, die dann für die Brücken gefährlich wurden, weil sich das Wasser davor staute.

Außerdem wird nun das Bett auf eine Länge bis zu 200 Meter bis zur Mauer leicht angehoben, um das Gefälle von 1,4 auf ein halbes Prozent zu verringern. Gleichzeitig verändert sich der Untergrund von großen Steinen bis hin zu kleineren Kieseln bis kurz vor der Sperre. Hinter der 2,30 Meter hohen Mauer aus Nagelfluhstein und Beton fällt das Wasser in ein Tosbecken um sich zu beruhigen, erst dann geht es weiter. Die besondere Eigenschaft dieses Steines aus Brannenburg ist seine Porösität, damit wächst er schnell mit Moos und dergleichen zu.

Gleichzeitg wird nun noch ein kleines Rinnsal vom Waldweg weggeleitet, dass sich bei Regenfällen darin eingegraben hat. Ende August sollen die Arbeiten insgesamt beendet sein.

Derzeit ist dem Bach von seiner Gefährlichkeit nichts anzumerken, denn er ist aufgrund der Trockenheit praktisch nicht vorhanden, aber bei der Schneeschmelze im Frühjahr sehe das ganz anders aus, wusste der Flussmeister. Der Steinbach entspringt dreieinhalb Kilometer westlich von Aschau, führt in die Hoswaschen, in die Isen und dann in den Inn.

Ein ähnliche Mauer findet sich bereits wenige Meter weiter unterhalb. Nun wird der Bach beobachtet und falls diese Arbeiten nicht den gewünschten Erfolg bringen, eine weitere Sperre weiter oberhalb in Erwägung gezogen. Auf jeden Fall zieht das Bauwerk weitere Unterhaltsarbeiten nach sich, denn der Stauraum vor der Mauer muss von Zeit zu Zeit kontrolliert und entleert werden.

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